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yoko ogawa: zärtliche klagen

Aus dem Japanischen von Sabine Mangold Liebeskind, 269 Seiten, € [D] 20,– | € [A] 20,60
Ein Text wie ein musikalischer Klang: kristallklar komponiert und vielstimmig-melancholisch. Yoko Ogawa erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich in ein Landhaus in den Bergen zurückzieht, um, enttäuscht und betrogen von ihrem Leben als Ehefrau eines wohlsituierten Arztes, der Stadt und ihrem Alltag zu entfliehen. Die gesuchte Einsamkeit tut der gelernten Kalligrafin Ruriko gut und gibt ihrem eigenen Gestaltungswillen und Empfinden wieder den nötigen Raum. Nur wenige Menschen leben in dieser abgeschiedenen Waldregion, und da ist die Nachbarschaft zu einem Instrumentenbauer und seiner Assistentin ein besonderes Geschenk für sie. Ruriko findet durch die beiden Künstler einen für sie neuen und direkten Zugang zur klassischen europäischen Musik. Die unbedingte Konzentration auf die Musik und den perfekten Klang, der sich nur durch äußerste handwerkliche Präzision des Cembalobauers Nitta und seiner Assistentin bei den von ihnen angefertigten Instrumenten einstellt, führen Ruriko zu einer neuen Stufe der Lebenszufriedenheit. Musik wird für die drei Personen zu einem festen Band, das sie verbindet und ein Leben lang tragen wird, wenn auch jeden auf seine besondere Weise. Der japanischen Autorin Ogawa genügen in diesem Text nur wenige dezente »Tuschestriche«, um die emotionale Komplexität dieser drei sensiblen Menschen und ihrer Gefühle füreinander auszuformulieren. Jede der drei Personen bringt eine schwierige Lebensgeschichte in diese »Nachbarschaft« ein, und jeder muss sich auf seinem Lebensweg neu justieren. Die Vornehmheit dieses sprachlich glasklaren japanischen »Kammerspiels« wird lange in Erinnerung bleiben!
Mechthild Heinen
Ein Text wie ein musikalischer Klang: kristallklar komponiert und vielstimmig-melancholisch. Yoko Ogawa erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich in ein Landhaus in den Bergen zurückzieht, um, enttäuscht und betrogen von ihrem Leben als Ehefrau eines wohlsituierten Arztes, der Stadt und ihrem Alltag zu entfliehen. Die gesuchte Einsamkeit tut der gelernten Kalligrafin Ruriko gut und gibt ihrem eigenen Gestaltungswillen und Empfinden wieder den nötigen Raum. Nur wenige Menschen leben in dieser abgeschiedenen Waldregion, und da ist die Nachbarschaft zu einem Instrumentenbauer und seiner Assistentin ein besonderes Geschenk für sie. Ruriko findet durch die beiden Künstler einen für sie neuen und direkten Zugang zur klassischen europäischen Musik. Die unbedingte Konzentration auf die Musik und den perfekten Klang, der sich nur durch äußerste handwerkliche Präzision des Cembalobauers Nitta und seiner Assistentin bei den von ihnen angefertigten Instrumenten einstellt, führen Ruriko zu einer neuen Stufe der Lebenszufriedenheit. Musik wird für die drei Personen zu einem festen Band, das sie verbindet und ein Leben lang tragen wird, wenn auch jeden auf seine besondere Weise. Der japanischen Autorin Ogawa genügen in diesem Text nur wenige dezente »Tuschestriche«, um die emotionale Komplexität dieser drei sensiblen Menschen und ihrer Gefühle füreinander auszuformulieren. Jede der drei Personen bringt eine schwierige Lebensgeschichte in diese »Nachbarschaft« ein, und jeder muss sich auf seinem Lebensweg neu justieren. Die Vornehmheit dieses sprachlich glasklaren japanischen »Kammerspiels« wird lange in Erinnerung bleiben!
